Jedes Unternehmen hat einen gewissen Wert, die sich insbesondere aus dem erwirtschafteten Gewinn ergibt. Im Grunde sollte sich der Aktienkurs an der Höhe des Ertrags orientieren. Konsequenterweise könnte sich daraus ableiten lassen: Je höher die Gewinne, desto höher sollte sich auch der Aktienkurs entsprechend bewegen. Doch in der Praxis sieht dieses jedoch zumeist anders aus. Aktien unterliegen stets gewissen Schwankungen und reflektieren daher eher selten den tatsächlichen Wert eines Unternehmens. Doch was beeinflusst das Auf und Ab des Aktienkurses? Wie wirken sich besonderer Ereignisse, wie beispielhaft die aktuelle Corona-Pandemie auf die Entwicklung aus?
Quelle: mein-erklaerfilm.de
Inhaltsverzeichnis
Welche Faktoren spielen für die Anleger eine große Rolle?
Für die meisten Anleger stellt der aktuelle, reelle Wert eines Unternehmens nicht die Basis dar, um deren Aktien zu erwerben. Vielmehr spekulieren sie darüber, wie sich dieser in der Zukunft entwickeln wird. Es gleicht also eher einer Wette, wie Aktionäre die Firmen und deren Aussichten bewerten. Die Betrachtungsweise ist jedoch vollkommen unterschiedlich, sodass auch verschiedene Bewertungen vorgenommen werden.
Hier greift also das Prinzip der freien Marktwirtschaft – Angebot und Nachfrage –.
Kaufen und Verkaufen der Aktien
Aufgrund der individuellen Auffassung über den künftigen Wert eines Unternehmens, agieren die Käufer und Verkäufer ebenso nach eigenen Vorstellungen. Um Aktien verkaufen zu können, werden die Aufträge bei einem Börsenmakler eingereicht, der das Mittel aus dem Angebot der Verkäufer und der Nachfrage der Käufer festlegt. Anhand eines Beispiels wird die Wertbestimmung einer Aktie deutlich:
Drei Aktien eines Unternehmens werden zu den Beträgen von 19, 20 und 22 Euro durch drei verschiedene Inhaber zum Verkauf angeboten. Dem gegenüber stehen drei potenzielle Käufer, deren Angebote sich zwischen 17, 20 und 21 Euro bewegen. Der Makler legt nun die Summe fest, bei der Verkäufer und Käufer zueinander finden würden. In diesem Fall wären es also 20 Euro, die letztlich auch den aktuellen Aktienkurs des Wertpapiers abbilden.
Ständige Schwankungen des Aktienkurses
Beim Makler gehen permanent neue Order ein, Aktien zum Verkauf anzubieten. Dieser Vorgang ist ursächlich für die Kursschwankungen der Papiere. Möchten viele Händler ihre Aktien abgeben und finden sich aktuell nur wenige Käufer, bewegt sich das Angebot entsprechend deutlich über der Nachfrage. So profitieren letztlich diejenigen, die ihre Wertpapiere zum günstigsten Preis verkaufen möchten.
Sinkende Kurse bei unvorhersehbaren Ereignissen
Bei unerwartete Ereignissen, wie es auch die aktuelle Corona-Epidemie darstellt, lässt sich ein ähnlicher Verlauf ableiten. Viele Anleger befürchten, dass sich diese Situation langfristig negativ auf die Weltwirtschaft auswirken könnte. In diesem Zusammenhang würden natürlich auch die Gewinne entsprechend sinken, sodass die meisten Aktionäre ihre Anteile an den Unternehmen verkaufen wollen. Es wird also ein extremer Wertverlust befürchtet, der aus Sicht der Anleger nur durch einen schnellen Verkauf ihrer Aktien die Verluste minimieren würde.
Angst der Anleger vor weiter fallenden Kursen
Die Furch vor den fallenden Kursen veranlasst in der Folge immer mehr Anleger, ihre Wertpapiere schnellstmöglich zu verkaufen. Es entsteht somit eine Kettenreaktion, die letztlich zu einem Crash führen kann. Doch zugleich gibt es immer weniger Interessenten, die in dieser Zeit Aktien kaufen möchten. Dadurch kommt es in kürzester Zeit zu einem Kurssturz ins Bodenlose. Letztlich ist es vielfach jedoch die Angst vor dem Crash, die diesen tatsächlich hervorrufen wird. Nicht also die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Krise haben einen großen Einfluss auf die Börse, sondern vielmehr die Angst und der Anleger, dass es zu solchen negativen Erscheinungen kommen könnte.