Es handelt sich bei der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung um eine sogenannte Berufshaftpflichtversicherung.
Sie dient dazu Personen sowie Firmen im Falle eines Berufsversehens abzusichern, damit ihnen kein Vermögensschaden entsteht. Aus diesem Grund machen vor allem Personen im Dienstleistungssektor von dieser Versicherung Gebrauch, da sie die Vermögensinteressen anderer Personen und Unternehmen wahrnehmen, in Form von Beratung, Beurkundung oder beispielsweise Vollstreckung.
Welche Schäden werden abgedeckt?
Die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung dient als Schutz vor ,,echten“ Vermögensschäden. Generell bietet hier zwar auch bereits die Privathaftpflichtversicherung Schutz, jedoch meist nur gegen Schäden mit einer niedrigeren Versicherungssumme. Grund dafür ist, dass es im Privatbereich kaum zu Vermögensschäden im großen Ausmaß kommt. Hier treten häufig, wenn nur Personen- sowie Sachschäden auf. Vermögensschäden entstehen jedoch nur dann, wenn eine andere Person aufgrund eines eigenen Fehlers Geld verliert oder man selbst einer Person oder einem Unternehmen aufgrund eines Fehlers Geld schuldet. Im Beruf, treten Vermögensschäden jedoch, je nach Personengruppe, häufig auf. Da solche Schäden häufig weder in die Kategorie der Personenschäden noch der Sachschäden fallen, ist der Abschluss einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung notwendig. Die Aufgabe der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ist demnach unberechtigte Ansprüche abzuwehren und begründete Haftpflichtansprüche zu regulieren.
Der Versicherungsfall bei dieser Versicherung ist nicht das Schadensereignis, sondern die späteren Haftpflichtansprüche, da die Vermögensschäden meist nicht sofort sichtbar werden. So kann einem Dolmetscher beispielsweise ein Fehler bei der Übersetzung eines Buchs passieren. Dieser Fehler stellt jedoch keine Ansprüche Schaden dar, sondern lediglich den Schaden selbst. Nur wenn bereits eine große Anzahl an Büchern gedruckt wurde und den aufgrund des Fehlers erneut in korrigierter Form gedruckt werden müssen, stellen die Kosten den Anspruch dar.
Die Vorteile einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
Der entscheidende Vorteil der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ist, dass Summen in einem besonders großen Ausmaß abgesichert sind. Im Vergleich zu anderen Versicherungen, ist der finanzielle Schaden eines Fehlers nämlich meist nicht absehbar. So kann einem Buchhalter beispielsweise ein Fehler in der Kalkulation passieren, der am Ende große Auswirkungen hat und einem Unternehmen vielleicht sogar ein Schaden von mehreren 1000 EUR entsteht. In solch einem Fall greift die Versicherung ein. Somit hat sie vor allem einen Vorteil für freiberuflich tätige Personengruppen, bei denen ein Fehler existenzbedrohend sein kann.
Wer gehört zur Zielgruppe?
Da die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung eine Art der Haftpflichtversicherung ist, ist sie für einige Berufsgruppen gesetzlich verpflichtet. Dazu zählen Rechtsanwälte, Ärzte, Architekten und Steuerberater. In anderen Berufen, in denen auch große Vermögensschäden entstehen können, wie beispielsweise im Immobilienbereich, ist diese Versicherung jedoch keine Pflicht. Es gibt aber Personen beziehungsweise Auftraggeber, die vor dem Abschluss eines Vertrags den Nachweis solch eine Versicherung verlangen. Es ist zudem für jeden Selbstständigen sowie Freiberufler empfehlenswert, diese Versicherung abzuschließen, um die eigenen Vermögenswerte zu sichern, da bereits ein kleiner Fehler zu einem großen Vermögensschaden führen kann. Voll allem im Bereich der Übersetzung, ob es sich dabei um Bücher oder um Dokumente handelt, können selbst kleinste Fehler verheerende Auswirkungen haben.